Die Geschichte des Strömens
Wiederentdeckt, weiterentwickelt und verbreitet wurde das Strömen von Jiro Murai → und seiner Schülerin Mary Burmeister →. Die Verbreitung im deutschsprachigen Raum verdanken wir Theresia Rasch-Schaffer →.
Jiro Murai
Jiro Murai wurde 1886 als Sohn eines wohlhabenden Arztes geboren. Sein großer Bruder setzte die Familientradition fort und studierte Medizin, Jiro Murai dagegen wurde Seidenraupenzüchter. Er war ein leichtlebiger junger Mann, der sich dem übermäßigen Essen und Trinken hingab. Mit 26 Jahren wurde er so schwer krank, dass die Ärzte ihn als unheilbar aufgaben.
Entdecker einer alten Heilkunst
Murai begann, sich mit den großen Meistern der Geschichte zu befassen. Er hatte gelesen, dass manche durch Meditation und die Heilkraft der Hände gesund wurden. Er bat seine Familie, ihn auf eine Berghütte zu tragen und 8 Tage dort allein zu lassen. In dieser Zeit fastete und meditierte Murai und probierte verschiedene Fingerpositionen, sogenannte Mudras, an sich aus. Er war fasziniert von dem, was mit seinem Körper passierte. Er verlor immer wieder das Bewußtsein, es wurde ihm von Tag zu Tag kälter, bis ihm so heiß wurde, als würde er in einem lodernden Ofen stecken. Nach der Hitze – so berichtete er später – empfand er plötzlich enorme innere Ruhe. Als seine Familie wieder zu ihm kam, war er gesund. Nach dieser Erfahrung widmete Jiro Murai sein Leben dem Heilen von Krankheiten.
Die Bibliothek des Kaisers
Durch sein eigenes Leiden hatte Jiro Murai verstanden, dass Krankheiten aus einem Mangel an Harmonie entstehen. Er hatte an sich selbst erfahren, dass es mit bloßen Händen möglich ist diese wiederzufinden. Jetzt erforschte er die Menschen und ihre Krankheiten, suchte die Ursachen für Disharmonien und entwickelte die Heilkunst des Strömens, das Blockaden durch das Auflegen der Hände auf bestimmte Energiepunkte löst. Seine Erkenntnisse gewann er, neben seinen langjährigen praktischen Studien, durch das Studieren uralter Quellen. Als Dank für seine Behandlung, erlaubte ihm der japanische Kaiser die alte kaiserliche Bibliothek zu benutzen, eine wahre Schatztruhe alten Wissens. Von besonderem Interesse waren für ihn das "Kojiki", das Buch der alten Dinge und die Grundgedanken der Traditionellen Chinesischen Medizin, die vor langer Zeit von China nach Japan gekommen waren. Was er auch immer in den alten Texten fand, überprüfte Jiro Murai in der Praxis. Lange Zeit beschäftigte er sich mit den Obdachlosen und Armen Tokios, studierte und behandelte ihre Krankheiten. Später reiste er durch Japan, und egal wo er war, zeichnete er seine Studien unermüdlich auf.
Mary Burmeister
Mary Burmeister wurde am 21. Oktober 1918 in Seattle in den USA als Tochter japanischer Eltern geboren. In den 40er Jahren ging sie nach Japan, um ihre Wurzeln zu ergründen. Sie arbeitete als Übersetzerin und studierte Diplomatie. Eines Tages lernte sie in einem Vortrag Jiro Murai kennen. Mary wurde für die nächsten 12 Jahre seine Schülerin. 1954 zog sie dann wieder in die Vereinigten Staaten, heiratete und begann in den sechziger Jahren das Strömen zu lehren und auszuüben. Mary "übersetzte" was sie von Jiro Murai gelernt hatte aus dem Japanischen und kombinierte es mit der Philosophie und Weisheit des Westlichen. Sie sagte: Strömen ist die Kunst des Glücklich seins, die Kunst der Langlebigkeit und die Kunst der Güte. Mit 85 Jahren setzte sie sich zur Ruhe und starb 2008.
Theresia Rasch-Schaffer
Theresia Rasch-Schaffer war Schülerin von Mary Burmeister. Sie wurde 1950 in Deutschland geboren, ist ausgebildete Krankenschwester und lebt und arbeitet heute in Passau. Durch sie wurde Strömen auch im deutschsprachigen Raum unter dem Namen Rang Dröl bekannt.